Seis (Ort / Kastelruth)

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-Schwierig. Vielleicht vorröm.(-idg.?) ''*Issōsjo-'' 'wiesenreiches Gelände'. Aus vorröm. ''*Issōsjo'' konnte im Romanischen durch Aphärese (Schwund des anlautenden Vokals) *''Sōsjo'' werden. Daraus einerseits altlad. *''Sōdžjo'' > grödn. ''Sëuc'', gadertal. ''Sûc'', andererseits ahd. ''Siusi'' (sprich: ''Sǖzi'') > mhd. ''Sius(e)'' > ''Säus'' > nhd.-tir. ''Seis''. Der Name ''Seis'' wäre demnach verwandt mit dem Tiroler Reliktwort ''Isse'' f. 'Waldwiese, Wiese in einer Alphütte' (vgl. Schatz, S. 313). Da aber im Dolomitengebiet dieses Wort nicht vorkommt, dürfte der Name spätestens im Romanischen kein Appellativum mehr gewesen sein.+Schwierig. Vielleicht vorröm.(-idg.?) ''*Issōsjo-'' 'wiesenreiches Gelände'. Aus vorröm. ''*Issōsjo'' konnte im Romanischen durch Aphärese (Schwund des anlautenden Vokals) *''Sōsjo'' werden. Daraus einerseits altlad. *''Sōdžjo'' > grödn. ''Sëuc'', gadertal. ''Sûc'', andererseits ahd. ''Siusi'' (sprich: ''Sǖzi'' mit weichem ''s''-ähnlichem ''s'') > mhd. ''Sius(e)'' > ''Säus'' > nhd.-tir. ''Seis''. Der Name ''Seis'' wäre demnach verwandt mit dem Tiroler Reliktwort ''Isse'' f. 'Waldwiese, Wiese in einer Alphütte' (vgl. Schatz, S. 313). Da aber im Dolomitengebiet dieses Wort nicht vorkommt, dürfte der Name spätestens im Romanischen appellativisch (d. h. als Wort) nicht mehr gebraucht worden sein.
Die "italienische" Form ''Siusi'' ist eine tolomeische Rekonstruktion auf althochdeutscher Vorlage. ''Siusi'' ist somit nicht italienisch, sondern althochdeutsch. Die "italienische" Form ''Siusi'' ist eine tolomeische Rekonstruktion auf althochdeutscher Vorlage. ''Siusi'' ist somit nicht italienisch, sondern althochdeutsch.
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Version vom 12:09, 23. Apr. 2007

Koordinaten: Ost (UTM): 696494.89, Nord (UTM): 5157827.07

Seis
Standarddeutsche Form
[zais]
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Deutsch-mundartliche Form
[sais]
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Weitere standarddeutsche Formen
Seis am Schlern [zais am ˈʃlεrn]

Fraktion der Gemeinde Kastelruth.

Inhaltsverzeichnis

Standarddeutsche Form

Weitere Namen

Anmerkungen

Etymologie

Schwierig. Vielleicht vorröm.(-idg.?) *Issōsjo- 'wiesenreiches Gelände'. Aus vorröm. *Issōsjo konnte im Romanischen durch Aphärese (Schwund des anlautenden Vokals) *Sōsjo werden. Daraus einerseits altlad. *Sōdžjo > grödn. Sëuc, gadertal. Sûc, andererseits ahd. Siusi (sprich: Sǖzi mit weichem s-ähnlichem s) > mhd. Sius(e) > Säus > nhd.-tir. Seis. Der Name Seis wäre demnach verwandt mit dem Tiroler Reliktwort Isse f. 'Waldwiese, Wiese in einer Alphütte' (vgl. Schatz, S. 313). Da aber im Dolomitengebiet dieses Wort nicht vorkommt, dürfte der Name spätestens im Romanischen appellativisch (d. h. als Wort) nicht mehr gebraucht worden sein.

Die "italienische" Form Siusi ist eine tolomeische Rekonstruktion auf althochdeutscher Vorlage. Siusi ist somit nicht italienisch, sondern althochdeutsch.

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