Algund (Ort / Algund)
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- | Der Name Algund lautete vor seiner Eindeutschung, also in alpenromanischer Form, ''Alagumna''. Dies beweist der Erstbeleg aus der Zeit um 1002. Dieses ''Alagumna'' war von den Romanen um Christi Geburt sicher aus einer vorrömischen Sprache übernommen worden: vorrömisch *''Al(a)gúmnâ'' ‘die Abwehrende’, vielleicht in Bezug auf eine Festung oder eine Wehrmauer. Um etwa 1100 wurde der aus dem Vorrömischen romanisierte Name ''Alagumna'' eingedeutscht, indem er zu ''Alegunde'', ''Algunde'' und schließlich zu Algund wurde. Zum Wechsel von romanisch ''-umna'' zu deutsch ''-unde'', ''-und'' kam es vielleicht in Anlehnung an den altdeutschen Personennamen ''Adelgunde'', ''Algunde''. In der lokalen Tiroler Mundart wurde ''Algund'' schließlich zu ''Lagund'' umgestellt (so wie z. B. ''Garnellen'' ‘Kornelkirschen’ auch zu ''Granellen'' werden konnte). | + | Der amtliche "italienische" Name ''Lagundo'' ist eine tolomeische Konstruktion auf der Grundlage von dt.-mda. ''Lagund''. |
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==Etymologie== | ==Etymologie== | ||
+ | Wohl vorrömisch. Möglicherweise oaidg.B *''algúmnā'' 'die (von sich aus) Abwehrende; die sich Wehrende', vielleicht in Bezug auf eine Festung oder Wehrmauer?, mit idg. *''h<sub>2</sub>elk-'' 'abwehren' (LIV, S. 264) + mediopassivem Partizip *''-ṃnó-'' wie in [[Burgum (Ort / Pfitsch)|''Burgum'']]. Oaidg.B *''algúmnā'' konnte zu *''algómna'' romanisiert werden. Der Erstbeleg ''Alagumna'' aus der Zeit um 1002 reflektiert die romanische Form, allerdings aufgrund der Substitution von rom. ''ó'' durch ''u'' in deutscher Sprechweise. Das zweite ''a'' in ''Alagumna'' bleibt jedoch auffällig (Sprossvokal?). Im Deutschen allgemein durchsetzen konnte sich der Name erst nach 1100, zumal er die romanische Betonung beibehalten hat. Zum Wechsel von ''-umna'' zu ''-unde'', ''-und'' im Deutschen kam es vielleicht in Anlehnung an den altdeutschen Personennamen ''Adelgunde, Algunde''. In der lokalen Tiroler Mundart wurde ''Algund'' schließlich zu ''Lagund'' umgestellt, so wie z. B. ''Garnellen'' 'Kornelkirschen' auch zu ''Granellen'' werden konnte. | ||
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Aktuelle Version
Koordinaten: Ost (UTM): 662359.16, Nord (UTM): 5172080.25
Gemeinde mit gleichnamiger Fraktion westlich von Meran.
Inhaltsverzeichnis |
[bearbeiten] Standarddeutsche Form
Algund
[bearbeiten] Weitere Namen
[bearbeiten] Anmerkungen
Der amtliche "italienische" Name Lagundo ist eine tolomeische Konstruktion auf der Grundlage von dt.-mda. Lagund.
[bearbeiten] Etymologie
Wohl vorrömisch. Möglicherweise oaidg.B *algúmnā 'die (von sich aus) Abwehrende; die sich Wehrende', vielleicht in Bezug auf eine Festung oder Wehrmauer?, mit idg. *h2elk- 'abwehren' (LIV, S. 264) + mediopassivem Partizip *-ṃnó- wie in Burgum. Oaidg.B *algúmnā konnte zu *algómna romanisiert werden. Der Erstbeleg Alagumna aus der Zeit um 1002 reflektiert die romanische Form, allerdings aufgrund der Substitution von rom. ó durch u in deutscher Sprechweise. Das zweite a in Alagumna bleibt jedoch auffällig (Sprossvokal?). Im Deutschen allgemein durchsetzen konnte sich der Name erst nach 1100, zumal er die romanische Betonung beibehalten hat. Zum Wechsel von -umna zu -unde, -und im Deutschen kam es vielleicht in Anlehnung an den altdeutschen Personennamen Adelgunde, Algunde. In der lokalen Tiroler Mundart wurde Algund schließlich zu Lagund umgestellt, so wie z. B. Garnellen 'Kornelkirschen' auch zu Granellen werden konnte.