Lad (Ort / Mals / Ladinisch)
Aus Tiroul
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- | Falls indogermanisch, vielleicht oaidg.B ''*láutu-'' 'Bad'. | + | Falls indogermanisch, vielleicht oaidg.B ''*láutu-'' 'Bad'. Oaidg.B ''*lautu-'' würde auf idg. ''*lóu-tu'' zurückführen. Die idg. Wurzel ist ''*leuh<sub>3</sub>'' > ''*lou-'' 'waschen' (IEW, S. 692; LIV, S. 418), und in einzelnen indogermanischen Sprachen haben Fortsetzer von dieser Wurzel auch die Bedeutung 'baden' angenommen: griech. λόω 'wasche', lat. ''lavō'' 'wasche, bade'; gall. ''lautro'' 'bade'; dazu auch Substantive wie griech. λουτρόν 'Bad' = gall. ''lautro'', aisl. ''lauđr'' 'Bad'. |
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- | '''Ausführlichere Besprechung des Namens''' | + | |
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- | Oaidg.B ''*lautu-'' würde auf idg. ''*lóu-tu'' zurückführen. Die idg. Wurzel ist ''*leuh3-'' > ''*lou-'' 'waschen' (IEW, S. 692; LIV, S. 418), und in einzelnen indogermanischen Sprachen haben Fortsetzer von dieser Wurzel auch die Bedeutung 'baden' angenommen: griech. ''lóō'' 'wasche', lat. ''lavō'' 'wasche, bade'; gall. ''lautro'' 'bade'; dazu auch Substantive wie griech. ''loutrón'' 'Bad' = gall. ''lautro'', aisl. ''lauđr'' 'Bad'. | + | |
Oaidg.B ''*láutu-'' konnte demnach eine Stelle bezeichnen, wo gewaschen oder gebadet wurde. Auf der Stufe von ''*lautu-'' wurde der Name romanisiert. Im Alpenromanischen wurde daraus ''*laudu'', und im Romanischen des Spätmittelalters ''*lādu''. Als ''*lādu'' wurde der Name eingedeutscht und mit einem Genitiv-''s'' versehen. Spätmhd. ''*Lades'' wurde im Obervinschgau zu ''Laatsch'' zusammengezogen, das in der Mundart durch die bairische ''a''-Verdumpfung ''Lootsch'' ergab. | Oaidg.B ''*láutu-'' konnte demnach eine Stelle bezeichnen, wo gewaschen oder gebadet wurde. Auf der Stufe von ''*lautu-'' wurde der Name romanisiert. Im Alpenromanischen wurde daraus ''*laudu'', und im Romanischen des Spätmittelalters ''*lādu''. Als ''*lādu'' wurde der Name eingedeutscht und mit einem Genitiv-''s'' versehen. Spätmhd. ''*Lades'' wurde im Obervinschgau zu ''Laatsch'' zusammengezogen, das in der Mundart durch die bairische ''a''-Verdumpfung ''Lootsch'' ergab. |
Aktuelle Version
Koordinaten: Ost (UTM): 617304.59, Nord (UTM): 5170739.25
Fraktion (KG) der Gemeinde Mals.
Inhaltsverzeichnis |
[bearbeiten] Standarddeutsche Form
[bearbeiten] Weitere Namen
[bearbeiten] Anmerkungen
Bündnerromanische Form.
Der "italienische" Name Laudes ist eine tolomeische Rekonstruktion auf der Grundlage latinisierter älterer deutscher Belege.
[bearbeiten] Etymologie
Falls indogermanisch, vielleicht oaidg.B *láutu- 'Bad'. Oaidg.B *lautu- würde auf idg. *lóu-tu zurückführen. Die idg. Wurzel ist *leuh3 > *lou- 'waschen' (IEW, S. 692; LIV, S. 418), und in einzelnen indogermanischen Sprachen haben Fortsetzer von dieser Wurzel auch die Bedeutung 'baden' angenommen: griech. λόω 'wasche', lat. lavō 'wasche, bade'; gall. lautro 'bade'; dazu auch Substantive wie griech. λουτρόν 'Bad' = gall. lautro, aisl. lauđr 'Bad'.
Oaidg.B *láutu- konnte demnach eine Stelle bezeichnen, wo gewaschen oder gebadet wurde. Auf der Stufe von *lautu- wurde der Name romanisiert. Im Alpenromanischen wurde daraus *laudu, und im Romanischen des Spätmittelalters *lādu. Als *lādu wurde der Name eingedeutscht und mit einem Genitiv-s versehen. Spätmhd. *Lades wurde im Obervinschgau zu Laatsch zusammengezogen, das in der Mundart durch die bairische a-Verdumpfung Lootsch ergab.
Der Name Laatsch ist etymologisch dasselbe wie Ladis im Oberen Gericht. Bei Ladis unterblieb die Kontraktion im Deutschen, weshalb Ladis in der Mundart durch die a-Verdumpfung Lådes ergab.