Bolzano (Ort / Bozen / Italienisch)

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Koordinaten: Ost (UTM): 679665.19, Nord (UTM): 5151759.85

bolzanino
Standarditalienische Form
[boldzaˈniːno]
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Italienisch-mundartliche Form
Bolzanino
Bolzanino

Stadtgemeinde am Zusammenfluss von Etsch, Eisack und Talfer.

Inhaltsverzeichnis

Standarditalienische Form

Weitere Namen

Bozen (Ort / Bozen), Bolzano (Ort / Bozen / Italienisch)

Anmerkungen

Etymologie

Die Etymologie des Namens Bozen darf mittlerweile als unumstritten gelten. Auszugehen ist von einem vorrömischen, allenfalls keltischen Personennamen *Baudjos, der zu *Baudjus romanisiert wurde. Falls es sich um einen Namen mit indogermanischem Hintergrund handelt, wäre am ehesten an die indogermanische Wurzel *bhau- ‘schlagen, stoßen’ (Pokorny, Julius, Indogermanisches Wörterbuch (IEW), Tübingen und Basel 1959, S. 112) zu denken. *Baudjos konnte demnach vielleicht ‘Schläger’ bedeuten. Im Romanischen wurde der vorrömische Personenname *Baudjos zu *Baudjus, und in diesem Fall wurde er mit der Endung -ānum versehen. Rom. *baudjānum bedeutete somit ‘Besitz eines Mannes namens *Baudjus‘. Im mittelalterlichen Romanischen alpinen Typus wurde *baudjānum zu *Baudzānu (z = weiches s). Auf der Stufe von *Baudzānu wurde der Name spätestens im 8. Jahrhundert eingedeutscht. Aus rom. *Baudzānu wurde im Althochdeutschen (ca. 750-1050) *Páutsana > *Pōtsana, und im Mittelhochdeutschen (ca. 1050-1350) *Pōtsen. In der bairisch-tirolischen Mundart wurde mhd. *pōtsen um 1200 zu *poatsen und in der modernen lokalen Mundart zu Poatsn. Das mundartliche Poatsn entspricht der deutschen amtlichen Schreibung Bozen mit nhd. langem o für mundartliches oa (vgl. auch Brot - Proat, rot - roat usw.). Die romanischen Bezeichnungen haben folgenden Hintergrund: In rom. *Baudzānu fand nach der ersten Jahrtausendwende ein Einschub von l statt, weshalb aus *Baudzānu > *bauldzānu wurde. Dieses entwickelte sich im Ladinischen zu Balsán, Bulsán, Busán (s = weiches s) und im Trentinischen, Italienischen zu Bolzán, Bolzano (z = dz, also weiches ts). Der Name Bozen gehört somit zu den Prädialnamen (Besitzernamen) ein, die besonders im Etschtal sehr häufig bezeugt sind (Firmian, Girlan, Eppan, Missian, Föbian, Prissian, Grissian, Andrian, Vilpian, Terlan, Gargazon, Vöran usw.)

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