Gherdëna (Gebiet / Ladinisch)

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Gherdëna
Standardladinische Form
Ladinisch-mundartliche Form
[gərˈdɐna]
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linkes Seitental des Eisacktales.

Inhaltsverzeichnis

[bearbeiten] Standardladinische Form

[bearbeiten] Weitere Namen

Gherdëina (Gebiet / Ladinisch)

Gröden (Gebiet)

Gardena (Gebiet / Italienisch)

[bearbeiten] Anmerkungen

Gadertaler Variante.

[bearbeiten] Etymologie

Vorrömischer Name. Falls indogermanisch, möglicherweise zu idg. *gʰerh1-, dazu mit Schwebeablaut *gʰreh1- 'hervorstechen (von Pflanzentrieben, Stacheln, Borsten, Erderhebungen, Kanten)' (vgl. IEW, S. 440 u. S. 454). Daraus idg. *gʰreh1-tí 'Hervorstechendes, Spitzes' > *gʰratí > oaidg.B *grati, wohl 'Erderhebung, Kante, Grat' → *gratéinā 'Ansammlung derselben' > klat. *Gratēna > vlat. *Graténa > alpenrom. *Gradéna (vgl. 1130-1140 Gradêna vallis) > ahd. *Grédina (vgl. 994-1005 ad Gredine) > mhd. Gredene > nhd. Greden, Gröden, mda. [greidn].

Im Deutschen unterlag der Name dem Primärumlaut (daher die moderne Schreibung mit ö) und dem Initialakzent. Im Romanischen ergab alpenrom. *Gradéna durch Metathese im Vorton ital. Gardena, lad.-grödn. Gherdëina, lad.-gad. Gherdëna.

In der wohl erst romanischen Ableitung Gherdenacia liegt eine Gleichung zum Namen für Gröden zugrunde, also auch hier alpenrom. *Gradéna > *Gardéna.

Der Name Gröden wäre demnach am nächsten verwandt mit nhd. Grat 'schmaler Bergrücken, Höhenbereich im Bergland' (< germ. *grēda-), allenfalls gar eine Gleichung, zumal ebenfalls schwundstufig, mit russ. grot 'Wurfspeer', poln. grot, tschech. hrot 'Spitze'. Weite Anknüpfungen wären u. a. mhd. graʒ, -ʒʒes 'Sprosse oder junger Zweig vom Nadelholz', nhd. Gras, lat. grāmen < *grasmen.

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