Lauregno (Ort / Laurein / Italienisch)

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Koordinaten: Ost (UTM): 658362.07, Nord (UTM): 5146579.76

Lauregno
Standarditalienische Form
[lauˈrɛɲo]
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Italienisch-mundartliche Form
[lauˈrɛɲ]
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Lauregno
Lauregno

Gemeinde am Nonsberg.

Inhaltsverzeichnis

[bearbeiten] Standarditalienische Form

[bearbeiten] Weitere Namen

Laurein (Ort / Laurein)

Lafreng (Ort / Laurein)

[bearbeiten] Anmerkungen

Der sprachhistorisch korrektere Name im Deutschen, der auch in der Mundart gebraucht wird, ist Lafreng.

[bearbeiten] Etymologie

Dass dieser Name vorrömischer Herkunft ist, war immer schon unumstritten. Ein möglicher Ansatz wäre ostalpenidg. *Laworègno-. Dieses ließe sich in *Lawo- und -règno- zerlegen. Mit *Lawo- finden wir eine Anknüpfung in griech. λᾶας ‘Stein’. Dieses Wort stammt wahrscheinlich aus einer nicht indogermanischen Sprache, allenfalls aus dem Mittelmeerraum. Das zweite Element *-règno- ist eine Partizipialkonstruktion zur Verbalwurzel idg. *reǵʰ- ‘aufrichten’ und bedeutet demnach ‘aufgerichtet worden’. Als Ganzes könnte *Laworègno- ‘aufgerichtet wordener Stein’ bedeutet haben. Ob dies die Bezeichnung für die vorrömische Wallburg auf dem Brösenbichl war?

Die vorrömische Form *Laworègno- wurde im Romanischen des Hochmittelalters zu *Lavorègno. Im Deutschen wurde daraus nach 1100 *Laverèngne, und dieses entwickelte sich regulär zu Lafreng weiter. In der Welschnonsberger Mundart wurde *Lavorègno über *Laorègno und Laurègno zu Laurègn. Der Erstbeleg Lauregno von 1233 in einem lateinischen Kontext stellt die romanische Form dar. So wurde der Name auch im späteren Italienischen durchwegs geschrieben. Im Jahr 1528 taucht die uns vertraute Form Lafreng auf. Schwierig zu beurteilen ist die schriftdeutsche Laurein, weil sie sprachlich mit Lafreng bzw. Lauregno nicht zusammenpasst. Zwar begegnet uns Laurein schon um das Jahr 1445, es scheint sich aber wohl nur um eine verdeutschende Schreibweise der Nonsberger Form Laurègn zu handeln, vielleicht unter dem zusätzlichen Einfluss der Endungen von Namen wie Martschein für Marcena und Pragein für Preghena. Dass sich letztendlich die irreguläre Form Laurein statt der sprachgeschichtlich korrekten Form Lafreng im Schriftverkehr durchgesetzt hat, ist vielleicht dem Volkskundler Ludwig Steub zu verdanken. Dieser gebrauchte Laurein im Jahr 1843 in einer seiner volkskundlichen Schriften, die weite Verbreitung fand.

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